Fliegende Finger auf einer Tastatur

Glaubt man einer Studie des ECC Köln in Zusammenarbeit mit iAdvize, ist die Zukunft der direkten Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden bereits angebrochen. Dort heißt es 57 Prozent der Befragten haben schon einmal online in Echtzeit mit einem Unternehmen kommuniziert. Dabei nutzen sie am häufigsten die Kommunikationsmöglichkeiten über die Website eines Anbieters.

Wie jetzt? Aber das ist doch keine Messenger-Kommunikation!

Aber das Prinzip ist dasselbe. Menschen nutzen direkte Kommunikation, wenn sie einen Nutzen verspricht. Darin liegen die Chancen der Echtzeit-Kommunikation, auch und gerade über Messenger wie Whatsapp, Facebook oder andere Dienste. Bei aller Kritik an Datensicherheit und Privatsphäre-Einstellungen ist die Einfachheit der Messenger das zentrale Argument für die Nutzung. Kaum ein Profil, übersichtliche Einstellungen, installieren und loslegen: Nachrichten senden, Text sprechen und senden, Fotos senden – so geht unkompliziert.

Chancen für Unternehmen

Für Unternehmen, gerade für Unternehmen im Mittelstand, liegen in dieser selbstverständlichen Nutzung von Messengern und direkter Kommunikation große Chancen. Plötzlich kommt es nicht mehr darauf an, die Social Media-Landkarte möglichst vollständig zu erfüllen, sondern wieder darauf, einen Kanal nach seinem Nutzen und den Möglichkeiten für die Kommunikation auszuwählen.

Denn wenn ein Nutzen für den Kunden erkennbar ist, erreicht die Kommunikation Akzeptanz und der Mehrwert wird für beide Seiten spürbar. Gerade in der direkten Kommunikation entsteht so der oft erwünschte, aber selten erreichte Pull-Effekt. Der Kunde entscheidet sich aktiv für die Messenger-Kommunikation mit einem Unternehmen, weil sie unkompliziert und praktisch ist und einen Mehrwert bietet. Gleichzeitig behält er die Freiheit, sich genauso unkompliziert abzumelden.

Als ich meine neue Brille ausgesucht habe, fragte mich meine Lieblingsoptikerin am Ende der Beratung „Sollen wir Sie per SMS benachrichtigen, wenn Ihre Brille fertig ist?“ Huch! Was war das? Ich habe erst nach kurzem Zögern ja gesagt. Ich fürchtete mich vor Spam und bekam nach wenigen Tagen nur eine einzige Kurznachricht: „Ihre neue Brille ist fertig! Ihr Optiker …“ Super. Kein Anruf zur Unzeit, keine Nachricht auf der Mailbox, nur ein Satz und ich konnte freudig zum Optiker eilen und das schöne Stück auf die Nase setzen. Dafür gebe ich meine Handynummer gerne heraus.

Mein kleines Beispiel zeigt, wie gut Messenger-Kommunikation funktionieren kann und worauf es ankommt:

  1. Passt der Messenger bzw. die Kommunikation in Echtzeit zur Zielgruppe?
  2. Passt die Information in eine Kurznachricht bzw. auf den Messenger?
  3. Kann der Absender die Erwartungen des Empfängers erfüllen?

 

Nicht nur für junge Zielgruppen

Wer jetzt meint, Kommunikation in Echtzeit komme vor allem für die jungen Zielgruppen der unter 30-jährigen in Frage, irrt. Die Studie von ECC und Advize zeigt, dass gerade die kaufkräftige Zielgruppe der über 50-jährigen sich gut vorstellen kann, persönliche Online-Kundenservices zu nutzen. Bei komplexen Kaufentscheidungen ist immer mehr Beratung gefragt, gerade online. Das gelingt mit Online-Kommunikation in Echtzeit. Mit individueller Beratung auf der Website des Anbieters oder über einen Messenger-Dienst tritt der Onlinehandel sogar in den Wettbewerb mit einem Kundenberater im Fachgeschäft.

Im Mittelpunkt der Kommunikation steht die schnelle Verfügbarkeit der Information und die kompetente Antwort. Wer sich online für ein Produkt entscheiden will, erwartet schnelle Antworten auf seine Fragen. Punktet der Gesprächspartner im virtuellen Raum mit einer freundlichen und zielführenden Antwort, ist beiden Seiten geholfen. Hier liegen aber auch die Risiken für Unternehmen: Wer schlecht vorbereitet ist, seine Antwort unklar formuliert oder nicht mit den wenigen Zeichen auskommt, wird womöglich Vertrauen verspielen und den Kunden verlieren. Die Technik liefert keine Garantie für den Erfolg – den muss der Anbieter sichern.

Herausforderungen für Unternehmen

Nicht nur für PR-Experten erscheinen die Chancen der Echtzeit-Kommunikation verheißungsvoll. Wer möchte denn die Chance auf mehr Vertrauen, eine bessere Reputation und womöglich höhere Verkäufe mit einer glänzenden Conversion Rate nicht sofort nutzen?

Es bleibt ein Aber. Die Umsetzung im Unternehmen ist anspruchsvoll und mitunter komplex. Gerade für die Echtzeit-Kommunikation gilt, dass Informationen verlässlich und belastbar sein müssen. Dafür bedarf es eines ausgereiften Konzepts, das auch die organisatorischen Möglichkeiten des Unternehmens berücksichtigt. Die Kommunikation muss an die betrieblichen Prozesse und die im Einsatz befindlichen Systeme andocken, vorhandene Informationen im Unternehmen nutzen und für die neue Herausforderung anpassen und, ja, am besten aufpolieren. Vielfach stehen Gebrauchsanweisungen und Produktinformationen bereits zur Verfügung, müssen aber auf den Bedarf eines Kunden, auch auf die Anforderungen spezifischer Fragen zugeschnitten werden und schnell abrufbar sein.

Wer jetzt entgegnet, die Produktexperten selbst könnten die Kommunikation übernehmen, unterschätzt ihre Bedeutung im Unternehmen und verkennt die Kompetenz geschulter Kommunikatoren. Besser ist es, den im Unternehmen vorhandenen Content zu nutzen, weiterzuentwickeln und Strukturen für die neuen Anforderungen aufzubauen.

Eine einfache Möglichkeit, quasi ein Herantasten an die Echtzeit-Kommunikation, bleibt Unternehmen, die eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Thema (noch) scheuen: Die Lieferzeiten-Info, die Termin-Benachrichtigung oder die Messe-News sind unkompliziert. Sie können, möglicherweise zunächst beschränkt auf einen festen Zeitraum, über einen Messenger oder einen Social Media-Kanal versandt werden. Hier lohnt sich ein Test. Der zeigt die Akzeptanz und vermittelt einen ersten Eindruck, wie neue Wege in der Kommunikation bei Kunden, Partnern und Interessenten ankommen.

Mit dieser Erfahrung im Rücken gelingt es leichter, die Möglichkeiten der Echtzeit-Kommunikation einzuschätzen und mutig zu entdecken.

Dieser Blogbeitrag entstand im Rahmen der Blogparade Messenger & Co. – wie kommunizieren Unternehmen in Zukunft mit Kunden und Followern? des SocialHub Blog.

faktwerk PR ist sicher, dass Fakten die beste Grundlage überzeugender Kommunikation sind. Für die Kommunikation in Echtzeit sind Fakten eine wichtige Grundlage. Stefanie Möller und ihr faktwerk arbeiten für Unternehmen im Mittelstand, häufig aber nicht allein in der Möbelbranche, und entwickeln Maßnahmen, die genau zum Unternehmen und seinen Zielen passen. Wenn Sie mehr wissen wollen, nehmen Sie einfach Kontakt auf.

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