Newsletter haben Zukunft

Schwarm von Briefumschlägen in Rot-Blau-Farbtönen

Drei überzeugende Argumente für einen eigenen Newsletter

Erstaunliche 93 Prozent der Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben im Jahr 2023 lt. einer aktuellen Statista-Auswertung einen Newsletter angeboten. Wow! Das muss ein erfolgreiches Kommunikationstool sein, wenn es so weit verbreitet ist. Man könnte aber auch fragen: Ist das Gedrängel im Posteingang dann nicht viel zu groß?

Nein. Ich habe drei Argumente, warum ein guter Newsletter Zukunft hat und ein exzellentes Instrument für die Unternehmenskommunikation bleibt.

1. Argument: Der eigene Newsletter ist unabhängig

Der eigene Newsletter ist und bleibt unabhängig. Hier entscheidet ausschließlich das Unternehmen als Absender, wer wann und wie von ihm hört. Das ist alles andere als selbstverständlich, denn die Sichtbarkeit von Unternehmen ist auf vielen anderen Plattformen nur bedingt zu beeinflussen.

  • Social-Media-Kanäle folgen ihrem Algorithmus. Eine hohe Sichtbarkeit muss durch immer neue Inhalte, laufende Anpassungen der Präsenz und vielfach auch durch Werbung gehalten werden.
  • Die Sichtbarkeit einer Website ist vom Algorithmus der Suchmaschine abhängig. Angesichts des rasanten Wachstums der Inhalte, die weltweit online gehen, muss auch hier kontinuierlich optimiert werden.
  • Das Umfeld von Werbung ist oft nicht zu beeinflussen, beeinträchtigt die Wahrnehmung und wirkt auch auf den Inhalt.

Während Suchmaschinen und Social-Media-Plattformen einer ständigen Veränderung hinsichtlich der Anzeige der Beiträge und der Einflüsse des Algorithmus unterliegen, ist der Newsletter jetzt und in Zukunft von externen Einflüssen weitgehend unabhängig.

2. Argument: Der Newsletter schafft einen direkten Kontakt

Mit dem eigenen Newsletter lässt sich ein direkter Kontakt herstellen. Dieser Kontakt ist so authentisch wie es nur geht und erreicht den Empfänger in der Tonalität und mit dem Angebot des Unternehmens. Mit der Umsetzung in der eigenen Sprache und Bildwelt gelingt es, Inhalte sehr gezielt zu vermitteln und die Erwartung des Lesers und der Leserin bestmöglich zu treffen.

In der Konkurrenz um Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken kann ein Beitrag viel weniger passend sein. Er kann in direkter Konkurrenz zu ähnlichen Beiträgen stehen oder wird in einem völlig unpassenden Umfeld angezeigt. Der tägliche E-Mail-Posteingang mag anstrengend sein, aber mit einem freundlichen Newsletter ist der Empfänger viel leichter zu versöhnen und daher besser erreichbar.

Inhaltlich profitiert ein Newsletter davon, dass er genau auf den Empfänger zugeschnitten werden kann.  So ist es möglich, einen Experten-Newsletter für fachliche Informationen rund um ein Produkt zu versenden, einen Termin-Newsletter mit Lieferterminen oder Angeboten und einen Klima-Newsletter für Menschen, die das Thema Nachhaltigkeit interessiert.

Wer sich jetzt fragt, ob auch ein Newsletter für alle genügt, fragt richtig. Die Antwort ist ja und nein oder „kommt drauf an“. Für die Entscheidung, wieviele Newsletter und wieviele Inhalte versandt werden sollten, spielen Größe des Unternehmens, Zahl der Empfänger und die Menge des geplanten Contents eine wichtige Rolle.

3. Argument: Newsletter sind gelernt und etabliert

Die Funktion und Abwicklung eines Newsletters muss man heute niemandem mehr erklären. Sogar die lange als sperrig empfundene Zustimmung über das Double-opt-in-Verfahren ist uns inzwischen so geläufig wie das Kreuz auf einem Abstimmbogen.

Daneben haben wir auch die alltägliche Nutzung von Newslettern gelernt. Wir haben in unserem privaten Posteingang das Theaterprogramm mit regelmäßigen Updates rund um die Kultur abonniert, den Angebotsnewsletter des Drogerie-Marktes, den Energie-Monitor und natürlich den Gute-Nachrichten-Newsletter mit lauter guten Nachrichten, die im schnelllebigen Alltag zu oft untergehen. In unseren beruflichen Posteingang flattern die fachlichen Newsletter von Marktinformationen über Wettbewerber bis hin zu Messen, Veranstaltungen und Weiterbildungsangeboten.

Der selbstverständliche Umgang und das breite Angebot unterschiedlicher Newsletter haben für jede und jeden etwas zu bieten. Gleichzeitig ist es nicht so leicht, einen Abonnenten zu gewinnen. Ein Newsletter muss einen Mehrwert bieten und zum Empfänger passen: Ob dieser Mehrwert in einer speziellen Information, einem Stück Unterhaltung oder einer willkommenen Abwechslung liegt, ist die Herausforderung, der sich jeder Absender eines Newsletters immer wieder neu stellen muss.

Dem Thema Mehrwert bieten widmet sich der nächste Beitrag zum Thema Newsletter. Es wird darum gehen, wie sich die richtigen Themen und Inhalte finden lassen und wie man dafür sorgt, dass es nicht langweilig wird.

Wenn Sie neugierig sind, wie Ihr eigener Newsletter aussehen könnte, sind Sie bei mir richtig. Ich entwickle Konzepte und Inhalte für gelungene Newsletter, die ankommen.

So wird ein Newsletter erfolgreich

Vor einigen Wochen habe ich mich in einem Blogbeitrag mit der Bedeutung eines Redaktionsplans beschäftigt. Heute gibt es ein Wiedersehen mit dem Thema: Ein Redaktionsplan ist nämlich einer der wichtigen Bausteine für den Newsletter von pro office. Vor neun Jahren hat das Unternehmen seinen Newsletter gestartet und ihn seitdem mit viel Fingerspitzengefühl und Engagement erfolgreich gemacht.

Ich habe Sandra Wilms aus dem Marketing von pro office gefragt, wie der Newsletter funktioniert und wie sie ihn an neue Herausforderungen anpassen. Sandra hat sich viel Zeit für meine Fragen genommen und gibt im Interview Einblicke in ihr Unternehmen und die Arbeit mit dem Newsletter.

Ich wünsche Ihnen Spaß und viele neue Erkenntnisse. Und wenn Sie auf den Geschmack kommen und die pro office News ausprobieren möchten, gibt es nicht nur hier sondern auch am Ende des Beitrags einen Link, mit dem Sie ab sofort Teil der Leserschaft sind.

Seit wann gibt es Euren Newsletter und wie häufig geht er an die Leser?

SW: Ich kann mich noch gut erinnern. Unser erster Newsletter erschien im Jahr 2007. Das war sehr aufregend, denn zum einen waren wir mit der Thematik „Kundenbindung durch Newsletter mit relevanten Inhalten“ sehr früh dabei, und zum anderen war es ein Experiment, denn wir wussten anfangs nicht genau, was passiert. Seitdem wird unser Newsletter, wir nennen ihn übrigens „pro office News“, alle 6-8 Wochen an die Leserschaft verschickt und ist Teil des Marketing-Mix. An diesem Intervall hat sich bis heute nicht viel verändert.

Wie seid Ihr zu diesem Rhythmus gekommen und welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht?

SW: Wir haben ausprobiert; unsere Erfahrungen mit dem 6-8 Wochen-Rhythmus sind gut.

Uns war es immer wichtig, Qualität vor Quantität zu stellen.

Wir planen zwar immer wieder die Häufigkeit der Versendung zu intensivieren, wenn das aber auf Kosten der Qualität geht, dann bleibt es vorerst noch wie gehabt.

Und leider sind auch unsere Kapazitäten begrenzt. Wir fokussieren uns daher auf das Wesentliche im Rahmen unserer Möglichkeiten. Von Zeit zu Zeit gibt es regionale und themenbezogene Aussendungen wie zu zeitlich begrenzten Möbelklassiker-Ausstellungen – bei 11 Standorten ist ja immer was los -, die dann neben dem Haupt-Newsletter verschickt werden.

Wir arbeiten verstärkt an branchen- und themenbezogenen Newslettern für unsere Leser. Personalisierung und Segmentierung – also Newsletter noch mehr nach Interessen und Gruppen zu differenzieren – sind auch bei uns Themen  um Lesern und Kunden an ihre Bedürfnisse angepasste Inhalte anzubieten. Vieles ist mittlerweile möglich, will jedoch auch gut analysiert und umgesetzt werden.

Es muss Sinn machen und darf nicht nerven.

Unser Newsletter ist noch immer einer der wichtigsten Online-Kontaktpunkte zu unseren stationären und Onlineshop Kunden und ein persönliches Medium. Damit muss man von Anfang an sorgsam umgehen. Der Aufbau eines Verteilers ist immer aufwändiger, als ihn zu pflegen!

Ihr habt eine breite Themenpalette: Referenzen, Produkte, Messen, Veranstaltungen, Trends und Lifestyle. Wie gelingt es Euch, diese große Bandbreite umzusetzen und trotzdem einen roten Faden zu behalten?

SW: Aus Spaß an der Sache, sich in das Thema reinzudenken, in die Leser!

Also Inhalte für Menschen zusammen zu bringen, die sie hoffentlich gerne lesen. In’s eigene Unternehmen reinhorchen. Die Vertriebsexperten sind zum Beispiel wichtige Marktbeobachter, nah an ihren Kunden und können uns zusätzliche, wertvolle Impulse geben.

Wir haben doch ein wirklich hübsches und emotionalisierendes Portfolio, mit dem wir Menschen in ihren Arbeits- und Wohnbereichen, in ihrem Alltag abholen und an vielen Stellen helfen können. Uns Marketern stehen zudem eine Menge Kunden-, Marktdaten und Informationen zu Verfügung. Aber das Wichtigste ist doch, Zusammenhänge zu verstehen, also, sich damit selbst auseinander zu setzen, was dem Leser gefallen würde. Das ist ja der Grundgedanke des Marketing, wenn wir bei der Bedürfnisorientierung am Konsumenten anfangen.

Ich finde, wir sollten das nicht nur Technik und Tools überlassen, sondern selbst hinschauen, was die Menschen und uns selbst dazu bewegen würde, bestimmte Handlungen auszuführen: Um das Gefühl dabei nicht zu verlieren, was Begeisterung und Emotionen auslöst, gerade in einer Zeit von Wandel und Schnelligkeit.

Und es sollte Raum für Experimente geben. Ich freue mich jetzt schon auf die Mailänder Möbelmesse, von der uns unsere Kollegen live berichten werden. Da fällt eine Menge schöner und nutzenbringender „Content“ an. Andere Mütter haben übrigens auch schöne Töchter bzw. Content-Themen. Es kann hilfreich sein, sich mit Anderen, zum Beispiel Interieur Bloggern oder wie mit Dir von faktwerk zu vernetzen und fremde und passende Inhalte mit einzubinden. Man muss das Rad, in diesem Fall gute Themen und Geschichten, nicht immer neu erfinden. Eine Win-Win Situation. Ein Geben und Nehmen.

Erzählst Du uns etwas über die Arbeit am Newsletters: Wie läuft die Themenplanung konkret und wie arbeitet Ihr mit den pro office-Standorten zusammen?

SW: Wir arbeiten meistens mit einem Redaktionsplan, denn wir füllen ja mehrere Content Kanäle mit Inhalten, und damit verschaffen wir uns den besten Überblick: zeitlich, inhaltlich und wer an der Aufgabenstellung arbeitet.

Das bedeutet auch Disziplin.

Manchmal ist das ja für uns schon fast journalistische Höchstleistung. Für uns im Marketing ist Transparenz sehr wichtig. Wir spitzen nicht nur den Bleistift, sondern auch unsere Ohren, sprechen unsere Kollegen in den Standorten konkret auf Themen wie neue Produkte, Veranstaltungen, Kundenreferenzen, Exptertentipps an.

Aber sind wir auch mal ehrlich: Es ist wichtig, dranzubleiben. Denn wer sich nicht mit der Thematik des Newsletters oder anderen PR- oder Contentplattformen wie Fachmagazinen, Zeitungen, Website oder Social Media auseinandersetzt, dessen Gedanken kreisen auch nicht permanent um unseren Newsletter. Das ist doch klar, jeder hat genügend eigene Aufgaben zu erledigen. Und daher ist es sehr wichtig, eine gute und transparente Kommunikationsgrundlage im Unternehmen zu haben, damit Wissen und Informationen auf einfachen Wegen ausgetauscht werden können, wie über ein internes Wiki.

Wir planen also Inhalte vorausschauend, aber auch spontan ein.

Miniatur des Panton Chair vor einem Riesenrad

Und wir experimentieren, wie wir das zum Beispiel mit dem kleinen gelben Panton Chair der Firma Vitra getan haben, der im Gepäck der Mitarbeiter ab und zu mit auf Reisen geht und von unterwegs berichtet.

Erinnerst Du Dich, welche Beiträge besonders erfolgreich waren?

SW: Einige unserer Back- und Kochrezepte aus dem Lifestyle Bereich (lacht), im Ernst!

Das beste Rezept aus Marketingsicht: Querdenken!

Letztendlich ist es doch schön, wenn wir Menschen über solche Themen anziehen. Wenn es Persönliches aus dem Unternehmen zu berichten gibt, dann mögen das die Leser auch. Konkretes Beispiel: Unsere Innenarchitektin Christina, die seit 20 Jahren mit viel Leidenschaft und Mezzosopranstimme im Oratorienchor der Hochschule für Musik singt, und die sagt „Singen ist ein Läutern der Seele“. Einfach klasse!

Sonderausstellungen wie zu Möbelklassikern und Veranstaltungen an den pro office-Standorten sowie Expertentipps rund um Arbeitswelten kommen auch gut an.

Bekommt Ihr Feedback auf Euren Newsletter?

SW: Wir bekommen auch Feedback auf unseren Newsletter oder Fragestellungen zu anderen Themen, die sich daraus ergeben. Feedback bekommen wir meistens schriftlich über unsere E-Mail Absenderadresse. Realistisch gesehen könnte es aber mehr sein.

Wir schauen uns zudem die Öffnungs- und Klickraten an, damit wir auch so analysieren können, was an Themen gut ankommt oder auch nicht. Wir arbeiten immer an der Qualität des Newsletters, denn dieser ist ja einer von vielen im Postfach unserer Leser und soll nicht im Spam-Ordner landen!

Also müssen wir am Puls der Zeit bleiben – damit meine ich auch im Wissen um Methoden des E-Mail-Marketings.

Gibt es Widerstände oder Schwierigkeiten, mit denen Ihr als Redaktionsteam zu kämpfen habt? Wie überwindet Ihr die?

SW: Klar, die gibt es. Auch wenn es sich leichter anhört als es ist, Widerstände und Schwierigkeiten sind dazu da, um sie zu überwinden – am besten gemeinsam im Team. Das sollte man auch nicht zu sehr aufschieben und offen ansprechen. Dazu reichen oft schon fünf Minuten an irgendeinem Dialogpoint oder bei einem 8-Minuten-Spaziergang in der Natur.

Die Themen fliegen uns auch nicht immer zu. Da ist aktives Dranbleiben gefragt, was oft zeitintensiv und mühselig, aber eben auch wichtig ist.

Wir im Team sprechen viel miteinander und sorgen für einen offenen, auch mal persönlichen Austausch, schaffen Vertrauen und machen unsere Ziele sichtbar. Wir lachen viel, Humor ist einer unserer Freunde. Dabei entstehen ganz oft neue Ansätze, auch strategische, Marketingkonzepte und inhaltliche Ideen.

Manchmal feiern wir auch Ergebnisse. Ein gutes Miteinander, glaube ich, ist sehr wichtig, motiviert und ist ein Schlüssel zum Erfolg.

Vielen Dank, liebe Sandra, für Deine ausführlichen Antworten. Mich hattet Ihr ja bereits vor unserem Interview für Euren Newsletter gewonnen und ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Übrigens gefällt mir gerade der etwas längere Rhythmus, den Ihr gewählt habt.

Sind Sie neugierig geworden? Hier geht es zur Newsletter-Anmeldung für die pro office-News.

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