Kleine Geschichte für mehr Aufmerksamkeit

Zwei Garnelen als Finger Food auf einem Holzspieß

Manchmal muss es schnell gehen. Wenn weniger als zwei Wochen zwischen einer Neueröffnung und der zu versendenden Einladung liegen, sollte der Text für die Einladung besser gestern als heute fertig sein. Damit die Einladung seine Gäste rechtzeitig erreichte, wollte mein Kunde sie zur Eröffnung seines neuen Standorts ausschließlich per E-Mail einladen und auf Grafik und Foto verzichten. Egal wie sehr ich ihm das Zusammenwirken von Bild und Text nahelegte: Er wollte nur mit dem Text einer E-Mail überzeugen.

Zu diesem Zeitpunkt lag hinter dem Kunden ein endlos langer Prozess des Neubaus, Umbaus und der verpassten Termine. Die Neueröffnung seines Standorts musste er mehrmals verschieben, weil der Neubau nicht rechtzeitig fertig wurde, die Bauabnahmen nicht zeitnah erfolgten, und, und, und. Diesen unendlichen Prozess sollte der Text seiner Einladung kurz und vorzugsweise originell beschreiben und gleichzeitig Lust auf die Besichtigung der neuen Räume machen.

In einem kurzen, aber nachdrücklichen telefonischen Briefing vermittelte der Unternehmer die Bauphase vor der Neueröffnung so emotional und bildhaft, dass in meinem Kopf bereits die ersten Bilder enstanden. Sofort losgeschrieben erhält der Kunde drei Texte für seine E-Mail-Einladung, die unterschiedlich funktionieren. Entschieden hat er sich für eine kleine Geschichte, diese:

Frischgemacht: Einladung zur Neueröffnung 

Wir haben den Blaumann eingemottet, den Staub rausgefegt, die Ohrstöpsel weggepackt und die guten Schuhe poliert. Jetzt brennen wir darauf, Ihnen unsere neuen Räume vorzustellen:

Am Mittwoch, …, laden wir Sie ein, unseren neuen Standort kennen zu lernen und freuen uns darauf, die Eröffnung mit Ihnen zu feiern.

Für kühle Getränke und heiße Häppchen ist gesorgt. Gute Laune ist vorhanden und ein Parkplatz in der Tiefgarage für Sie reserviert.

Kommen Sie? Wir freuen uns darauf!

Storytelling in wenigen Zeilen. Einfach, aber einladend.

Die Neueröffnung wurde ein Erfolg. Alle Gäste, die dem Kunden wichtig waren, kamen vorbei, um die neuen Räume kennenzulernen. Eine einfache Einladung überzeugt offensichtlich auch ohne Bilder, aber mit der richtigen Geschichte.

Storytelling ist eine Stärke guter PR. Erzählen Sie mir Ihre Geschichte? Dann machen wir gemeinsam mehr daraus und bringen Sie und Ihr Unternehmen in die Medien, zu Ihren Kunden oder ins Internet.

Wenn Sie mehr wissen möchten, erfahren Sie hier mehr über meine Leistungen oder rufen Sie mich einfach an. Ich bin gespannt.

Zeichensprache 2.0: Das Bild im Text wird zum Bild im Kopf

Wann haben Sie das letzte Lächeln auf die Reise geschickt? Vor wenigen Minuten? Gut so, oder?

Damit teilen Sie dem Empfänger der Nachricht nicht nur mit Worten sondern auch mit Zeichen Informationen und Gefühle mit. Emoticons und Smileys sind längst zu einem selbstverständlichen Teil unserer geschriebenen Sprache geworden. Angefangen hat alles in Foren, Chats und Kurznachrichten. Von dort haben die Symbole den Weg in geschriebene Informationen aller Art gefunden. Emoticons lassen sich heute nicht mehr allein in Chats, sozialen Netzwerken oder SMS einsperren sondern erobern E-Mails, Briefe und gedruckte Informationen aller Art. Sogar in handgeschriebenen Nachrichten laufen Smileys den herzlichen, lieben und freundlichen Grüßen den Rang ab.

Smileys transportieren ein Lächeln

Emoticon ist die Bezeichnung für die Kombination verschiedener Zeichen, z.B. ;-). Sie setzt sich aus den Begriffen Emotion und Icon zusammen. Ein Icon ist ein grafisches Symbol auf der Tastatur. Ein Smiley ist ein Bild, das sich bei vielen Geräten automatisch aus bestimmten Zeichenfolgen ergibt. Beide Begriffe geben genau das wieder, was Emoticons können: Sie geben Nachrichten eine emotionale Komponente.

Damit transportieren sie eine Botschaft, für die Worte allein nicht reichen. Sie ergänzen die Worte und geben ihnen mehr oder weniger Gewicht, manchmal auch eine charmante oder ironische Note. Weil sie ganz einfach einsetzbar sind und leicht verstanden werden, sind sie ein beliebter und wichtiger Teil geschriebener Kommunikation.

Aus SMS- und Whatsapp-Nachrichten sind Emoticons kaum mehr wegzudenken. Wenngleich sich das Alter der Nutzer vermutlich genau entgegengesetzt zur Häufigkeit und Vielfalt der Smileys verhält, gehören sie dort einfach dazu. Aber auch in längeren Nachrichten, wie zum Beispiel in der E-Mail oder einen Brief kommen Smileys immer häufiger vor. Ich erwische mich zumindest immer häufiger dabei, dass ich eine E-Mail mit einem freundlichen Lächeln garniere.

Macht das Sinn oder sind Emoticons und Smileys eher für informelle Kurznachrichten reserviert?

Smileys sprechen Kopf und Bauch an

Unterschiedliche Studien haben die Wirkung der Smileys untersucht. Unstrittig ist, dass ein lächelnder Smiley die Wirkung einer positiven Aussage verstärkt. Wie aber kommt die Botschaft an, wenn die Gefühlslage des Smileys und die Aussage nicht zusammen passen? Dann kann die Wirkung der Botschaft auf den Empfänger unterschiedlich sein und ist schwierig einzuschätzen. Untersuchungen zeigten, dass ein zwinkerndes Smiley eine negative Botschaft abmildern konnte; so kam beispielsweise Kritik weniger hart beim Empfänger an. Eine positive Nachricht mit einem traurigen Smiley löste dagegen Fragezeichen aus.

Eine Arbeitsgruppe an der Universität Düsseldorf befasste sich mit der Frage, ob sich der Einfluss eines Emoticons und eines Smileys auf den Empfänger einer Nachricht unterscheidet. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass beide Bilder den gleichen Eindruck vermitteln. Allerdings beeinflusst das Smiley die Stimmung stärker und kommt vermutlich schneller im Kopf des Lesers an. Dies könnte daran liegen, dass es echten Gesichern ähnlicher ist.

Forscher an der Universität von Adelaide gehen davon aus, dass Smileys eine neue Form unserer „Sprache“ sind, auf die sich das Gehirn einstellt und die es als neues Muster einordnet. Und da der Smiley ein Gesicht nachahmt, erkennen wir dieses besonders schnell und reagieren direkt auf die kleinen Symbole; übrigens nur in der korrekten Reihenfolge: 🙂 wird sofort erkannt, (-: dagegen nicht.

Smileys bereichern die Nachrichtenlage

Dort, wo wir Smiley und Emoticons selbstverständlich kennen, sind sie mit Sicherheit gut aufgehoben. In Chats, SMS und Whatsapp-Nachrichten bereichern sie die Kommunikation und helfen dem Empfänger, die (kurzen) Botschaften schneller und besser einzuordnen

Die Nutzung von Smileys in Briefen ist eher selten anzutreffen. Allerdings ist gegen den einen oder anderen Smiley sicher nichts einzuwenden. In Grenzfällen lohnt sich sicher auch die Frage, an sich selbst, die Kollegin oder den Partner: Kann ich oder sollte ich lieber nicht … lächeln, zwinkern oder breit grinsen?

Bitte lächeln. Smileys kommen beim Empfänger an.

Bitte lächeln. Smileys kommen beim Empfänger an.

Und in allen Zwischenstufen, zum Beispiel der E-Mail? Lächeln Sie. Lächeln macht offensichtlich Absender und Empfänger glücklich und warum sollte eine gute Nachricht nicht besser vom Empfänger verstanden werden, als Worte allein vermitteln können.

Welche Erfahrungen machen Sie mit Smileys und Emoticons? Und wie oft setzen Sie selbst welche ein? Schreiben Sie mir, ich bin gespannt!

Floskeln, Floskeln und noch mehr Floskeln

Einen besseren Start in das neue Jahr kann mein Blog sich kaum wünschen: Meine liebe Kollegin Simone Harland aus dem weltbesten Netzwerk Texttreff (TT) schreibt in einem wunderbaren Beitrag darüber, was Texter und Nicht-Texter beim Schreiben besser weglassen. Dankeschön, liebe Simone, für den feinen Beitrag und allen Lesern wünsche ich viel Spaß damit.

Das Thermomenter fällt ... (Foto: Simone Harland)

Das Thermomenter fällt … (Foto: Simone Harland)

Leere Redewendung, Plattheit, nichtssagendes Geschwätz – all das bedeutet dem Duden zufolge das Wort Floskel. Umgangssprachlich wird diese Definition meist um abgedroschene Redewendungen oder Begriffe erweitert. Redewendungen, die Schreibende unbewusst benutzen, weil sie so zum alltäglichen Sprachgebrauch gehören, dass sie wie von selbst aus der Tastatur flutschen.

Für beide Floskelformen gilt: Sie sparsam zu verwenden, verbessert Texte.

Bläh-Floskeln

Nach der Duden-Definition sind Floskeln Wörter oder Redewendungen wie „quasi“, „sozusagen“, „halt eben“, „im Endeffekt“ oder „vom Grundsatz her“, die einen Text aufblähen, aber nichts aussagen. Manchmal lässt er sich durch die Floskeln sogar schwerer lesen. Das freut Verfasser, die mit ihrem Text Eindruck schinden wollen (bei wem auch immer). Schön ist aber was anderes.

In der gesprochenen Sprache verwenden viele Menschen diese Art von Floskeln. Denn die Füllwörter schinden Zeit, die Sprechende manchmal brauchen, um den Rest eines Satzes in Gedanken zu formulieren. Selbst, wenn es nur Bruchteile von Sekunden dauert, sie auszusprechen. In Mono- oder Dialogen gehören sie daher quasi (höhö) dazu. GesprächspartnerInnen nehmen sie deshalb auch kaum wahr, es sei denn, das Gegenüber benutzt die gleiche Floskel ständig. Füllwörter in Texten hingegen ermüden, kommen sie zu oft vor.

Bäh-Floskeln

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit leuchten in allen möglichen Texten so viele Kinderaugen, dass sie eine Kleinstadt erhellen könnten. Manche UnternehmerInnen fühlen sich besonders innovativ, wenn sie ihre Firma in einer Broschüre mal wieder als innovativ bezeichnen. Und im Winter fallen so viele Thermometer, dass die Erschütterungen einen Schneeballeffekt auslösen müssten, der auf der anderen Seite der Weltkugel zu einem Erdbeben führt.

Zugegeben: Die Wörter und Wortkombinationen „leuchtende Kinderaugen“, „innovativ“ und „Innovationen“ sowie das (zudem noch falsche) „das Thermometer fällt“ gehören zu den abgedroschensten Floskeln überhaupt. Trotzdem werden sie immer noch benutzt. Aus Unüberlegtheit, aus Zeitnot, manchmal aber auch aus einer Ist-mir-doch-egal-Haltung heraus. Dabei ist es gar nicht so schwer, Formulierungen zu wählen, die interessanter und treffender zugleich sind.

Anstelle die Floskel „leuchtende Kinderaugen“ zu verwenden, könnte man – vorausgesetzt, es bietet sich textlich an – z. B. die Freude eines einzelnen Kindes genauer beschreiben:

„Die Augen des kleinen Mädchens weiteten sich. Ihre Mundwinkel gingen in die Höhe. Sie stieß einen Jauchzer aus und fiel ihrer Mutter um den Hals.“

Auch der Begriff „innovativ“ lässt sich leicht ersetzen. Durch eine genaue Beschreibung, was an der Firma oder dem hergestellten Produkt denn nun so aufsehenerregend neu ist:

„Der Saugroboter Pustweg-5 saugt jeden einzelnen Staubpartikel selbstständig auf, fährt nach dem Saugvorgang durch die Saugroboterluke (nicht im Preis inbegriffen) ins Freie und pustet den Staub in die Außenluft. Sie brauchen keine Staubbeutel mehr und Ihr Müllvolumen verkleinert sich. Sie brauchen nur ein allein stehendes Haus ohne direkte Nachbarn.“

Bei den fallenden Thermometern dürfte der Ersatz klar sein.

Welche Floskeln die deutschen Medien aktuell besonders häufig verwenden, erfahren Sie übrigens auf der Website der Floskelwolke.

Hurräh-Floskeln

Hurräh-Floskeln (jaja, schon gut: Das ist ein alberner Begriff, der nur des Reims wegen gewählt wurde) sind Redewendungen, die in bestimmten Situationen stets ähnlich verwendet werden und trotzdem nicht abgedroschen sind, weil sie genau das ausdrücken, was sie ausdrücken sollen. Dazu gehört z. B. das „herzliche Beileid“, das man den Angehörigen eines Verstorbenen ausspricht und das in den meisten Fällen mit echtem Mitgefühl verbunden ist.

Ebenso dazu zählt so manche Floskel, die beim Small Talk verwendet wird („Mein Name ist Max Musterelch.“ „Elvira Hüte-Hund. Angenehm.“). Diese Floskeln erleichtern es, mit bislang unbekannten Menschen ins Gespräch zu kommen. Wer sie benutzt, kann zudem in den meisten Situationen sicher sein, sich korrekt zu verhalten – außer in der Gesellschaft von Menschen, die Konventionen ablehnen.

Deshalb zum Schluss nun eine weitere positiv besetzte (und ernst gemeinte, wenn auch etwas verspätete) Floskel:

Auf einen guten Start in ein gesundes und frohes neues Jahr!

(c) Simone Harland

Über Simone Harland

Simone Harland ist Autorin und Redakteurin mit den Spezialgebieten Medizin und Gesundheit, Arbeitsrecht, Wirtschafts- und Sozialpolitik, Zeitgeschichte, Ernährung und Familie. Als Sachbuchautorin, Ghostwriterin, Journalistin, Texterin, Redakteurin und Lektorin ist sie eine ausgewiesene Expertin und leidenschaftliche Textarbeiterin, die sich mit immer neuen Themen und Fachgebieten beschäftigt und Fans und Leser in ihrem Blog „Im Harland“ und im Magazin „Geboren in den Sechzigern“ daran teilhaben lässt.

Haben Sie bei Ihrer Stellenanzeige an alles gedacht? Auch an den Bewerber?

Stellenanzeigen fristen ein Schattendasein. Bei vielen Unternehmen werden sie erst hervorgeholt, wenn ein neuer Mitarbeiter gesucht wird. Oft fehlt dann die Zeit, die Stellenanzeige optisch und grafisch zu aktualisieren: Es muss schnell gehen und die Personalabteilung ist froh, wenn die neuen Inhalte sitzen und der Text steht.

shutterstock.com/Angela Waye

Limonade? Die gibt es hier! (Foto: shutterstock.com/Angela Waye)

Das ist schade, denn Layout, Struktur und Text einer Stellenanzeige sind Erfolgsfaktoren, die darüber entscheiden, ob das Angebot die richtigen Bewerber anspricht oder nicht.

Passt die Stellenanzeige dorthin, wo Sie erscheint?

Stellenanzeigen erscheinen in unterschiedlichen Medien. Je nach Stellenangebot setzen Unternehmen auf die Tageszeitung und ergänzen ihre Suche durch weitere Kanäle: So erscheinen Stellenanzeigen in der Tageszeitung, in speziellen Rubriken branchenspezifischer Magazine oder Newsletter und – fast selbstverständlich – in den einschlägigen Online-Stellenbörsen.

Bewerber lesen Stellenangebote, die online veröffentlicht werden, auch unterwegs. Stellenangebote werden über soziale Netzwerke geteilt. Und Stellenangebote gehören selbstverständlich auf die Website eines Unternehmens. Darum sollte eine Stellenanzeige auch mobil lesbar sein und auf dem kleinen Bildschirm eines Handys verstanden werden. Idealerweise wird eine Stellenanzeige also auf ganz unterschiedlichen Kanälen wahrgenommen und verstanden.

Veraltete Stellenanzeigen passen häufig nicht zu aktuellen Seh- und Lesegewohnheiten der Zielgruppe. Stellenanzeigen, die in der Tageszeitung ihren Platz hatten, funktionieren in der Online-Stellenbörse oder auf der Website des Unternehmens nur bedingt oder gar nicht. Eine Anpassung an den Kanal der Wahl ist erforderlich.

Stehen die Fragen des Lesers im Mittelpunkt?

Stellenanzeigen sollten an erster Stelle die Anforderungen der Job-Suchenden berücksichtigen. Diese haben sich deutlich verändert und verändern sich weiter.

Die Leser einer Online-Stellenanzeige stufen Kriterien wir Auffindbarkeit, Authentizität und textliche Umsetzung als besonders wichtig ein. Grafische und mediale Gestaltung sind für sie zweitrangig und können zumindest auf den ersten Blick nicht punkten. Wichtig werden sie, wenn es darum geht, ein Stellenangebot wiederzufinden. Stellenanzeigen, die in diesem Moment mit einem interessanten Foto punkten oder einen einprägsamen Slogan haben, heben sich von der Masse ab und bleiben leichter im Gedächtnis des potentiellen Bewerbers.

Ein treffender Jobtitel erleichtert Interessenten die Suche und den Vergleich mit anderen Stellenangeboten, die sie in ihre Überlegungen einbeziehen. Eine Aufgabenbeschreibung, die das Stellenangebot treffend und möglichst umfassend beschreibt, wird verstanden und erleichtert den Abgleich mit den eigenen Vorstellungen.

Sind die Informationen überzeugend?

Der Text einer Stellenanzeige hat großen Einfluss darauf, ob potentielle Bewerber sich für ein Stellenangebot interessieren.

Hier sind folgende Punkte wichtig:

  • Sofortiger Überblick,
  • klare Sprache,
  • keine Floskeln,
  • weniger Marketing und CI, mehr Inhalt für den Bewerber.

Je überzeugender die Informationen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Leser die Stellenanzeige interessant findet, das Unternehmen kennenlernen möchte und zum Bewerber wird.

Wer sich gut und rechtzeitig vorbereitet, ist mit seiner Stellenanzeige startklar, wenn die nächste Stelle zu besetzen ist.

Daran sollten Sie denken, wenn Sie Ihre Stellenanzeige für Bewerber optimieren:

  1. Überprüfen Sie, ob die Bezeichnung der Stelle korrekt ist und im Vergleich mit anderen Stellenangeboten gefunden wird.
  2. Überprüfen Sie den Text über das Unternehmen und befreien Sie ihn von veralteten Informationen und Marketing-Floskeln.
  3. Beschreiben Sie Aufgaben und Anforderungen verständlich und prägnant.
  4. Legen sie fest, wo die Stellenanzeige erscheinen bzw. eingebunden werden soll (z.B. Zeitung, Online-Stellenbörse, Newsletter, Website, Social Media usw.) und passen Sie sie an den Kanal an.
  5. Prüfen Sie die Gestaltung – am besten aus dem Blickwinkel eines potentiellen Bewerbers.
  6. Überprüfen Sie alle Kontaktdaten, dazu gehören auch Website und soziale Netzwerke.
  7. Wählen Sie dort, wo es Sinn macht, einen QR-Code für die mobile Nutzung.

Wenn Sie mehr über die Erwartungen der Bewerber an eine Stellenanzeige wissen möchten, finden Anregungen und Fakten in der umfangreichen, nicht repräsentativen Studie der Jobbörse stellenanzeigen.de aus München. Die Studie arbeitet die Bewerber-Perspektive sehr gut heraus

Eine Stellenanzeige, die ich für meinen Kunden Daniel GmbH aus Lübbecke inhaltlich und textlich optimiert habe, finden Sie hier.

Mit Ihren Stellenangeboten erreichen Sie nicht genug BewerberInnen oder die falschen? Wenn Sie mit Ihrer Stellenanzeige unzufrieden sind, nehme ich sie gern für Sie unter die Lupe. Ich analysiere, entwickle neue Konzepte, optimiere Ansprache, Inhalte und Verbreitung und schlage Ihnen Veränderungen und Alternativen vor. 

Erfahren Sie hier mehr über meine Leistungen oder rufen Sie mich einfach an. Ich bin gespannt auf Ihre Fragen.

Wandern und schreiben

„Wandern und schreiben: Schreibt Ihr während Ihr wandert?“ Das war die häufigste Frage, die ich beantworten musste nachdem ich Kollegen und Freunden von diesem Workshop erzählt habe. Natürlich nicht. Wandern und schreiben funktioniert abwechselnd. Aber ich erzähle am besten von Anfang an:

Workshop-Utensilien: Rucksack, Wanderstiefel, leichte Jacke, Schreibzeug

Workshop-Utensilien: Rucksack, Wanderstiefel, leichte Jacke, Schreibzeug

Wir treffen uns um 14 Uhr im Turmzimmer der Ebernburg mit Sybille und Dorothee. Die beiden haben aus Hobby und Beruf ein neues Angebot gemacht: Wandern und Schreiben heißt es und versammelt heute 12 Teilnehmerinnen aus dem Texttreff im Turm der Ebernburg. Erste Höhenprüfung für Wander-Muffel: Gefühlte 120 Treppenstufen geht es hinauf bis in den Seminarraum. Als Belohnung wartet ein traumhaft schöner Ausblick über die hügelige Umgebung der Ebernburg. Das macht bereits Lust auf die anstehende Wanderung. Die kurze Vorstellung zeigt: Alle Mitwanderinnen haben eine Beziehung zum Wandern, aber nicht immer eine leidenschaftlich positive.  Wander-Muffel, Wander-Geschädigte, Wander-Begeisterte, Wander-Lustige und Eher-nicht-Wanderer treffen zusammen und haben eins gemeinsam haben: Sie schreiben – gut und gern, beruflich nämlich.

Dorothee und Sybille erklären den Ablauf und geben wenige Regeln für das gemeinsame Wandern und Schreiben vor. Mir gefällt am besten: Jeder kann und niemand muss vorlesen, was er geschrieben hat. Sehr gut. Diese Spielregel befreit mich schon einmal vom hin und her im Kopf: „Oje, soll ich? Oder müsste ich sogar? Kann man das überhaupt vorlesen? Was denken die bloß?“ Wunderbar. Es kann losgehen.

Schreibimpuls als Startschuss

Den ersten Schreibimpuls gibt es noch im Turmzimmer. Er geht inspiriert und locker von der Hand und dann gehen wir los. Runter vom Turm, runter von der Burg und rein in den Wald. Der Weg ist angenehm schattig, die Stimmung schnatterig und inspiriert. Als die Gruppe sich auseinander zieht sammeln Dorothee und Sybille sie rasch wieder ein und sortieren die Wanderer neu. Mit den langsamen Fußgängern an der Spitze bleiben wir zusammen und erreichen nach einem schönen Aufstieg unser erstes Zwischenziel.

Wanderfröhlich den Berg hinunter (Foto: Sabine Drasnin)

Wanderfröhlich den Berg hinunter (Foto: Sabine Drasnin)

Dort suchen wir uns einen Platz und bekommen mit Erich Kästners „Die Wälder schweigen“ den nächsten Schreibimpuls. Wir sollen einen Monolog oder einen Dialog schreiben. Ich schreibe los und bin überrascht, wie leicht es geht. Zeile für Zeile reihe ich meine Eindrücke hintereinander und bin einigermassen erstaunt, dass ich immer wieder in Reime verfalle. Als zwei Seiten voll sind, wechsle ich vom Monolog zum Dialog und schreibe noch ein kurzes Gespräch zwischen Mann und Frau (die sich einfach nicht verstehen …). Dann sind alle fertig und wir treffen uns zum Reflektieren und Vorlesen. Ganz ergreifende und ernsthafte, aber auch lustige und poetische Texte sind herausgekommen. Meiner geht so:

Raus aus der Welt schneller Worte und Schritte,

suche ich Wege der Ruhe und finde eine Mitte.

Ich gehe und schaue und schaue und gehe

und finde immer mehr, je weniger ich sehe.

So weit ist der Weg, die Bäume und Blicke

so leicht die Gedanken zu lassen wohin sie gehen.

Ich schreite bergauf, genieße jeden Schritt,

gewinne an Höhe und lasse den Blick …

… schweifen über Häuser und Täler, ich komme voran,

ganz ohne Ziel – das ist das Beste daran.

Der Weg ist nicht grade, er steigt und er fällt

nimmt Kurven und Engen wie das Leben, die Welt.

Und auch wenn ein Ziel fehlt, so geht es ganz leicht,

es kommt Neues, geht Altes, bleibt Vertrautes, Fremdes weicht.

Durch Wiesen und Felder, im Wald, auf der Höhe,

gewundene Wege führen hinauf in große Höh.

Ganz oben, Ihr Beine, der Weg war wohl weit,

geschafft sind die Mühen, das Ziel ist erreicht.

Wortlos wandern, aber wortreich schreiben

Dann geht es weiter durch den Wald bis wir nach einem Auf und Ab an einer halb verfallenen Burg ankommen. Dort gibt es eine weitere Aufgabe: Wandern, Schweigen und Schreiben. Wir sollen, die Eindrücke, die uns auf dem nächsten Stück weg begegnen aufschreiben und uns dieses Stück nicht von Gesprächen ablenken lassen. – Dieses verordnete Schweigen und Konzentrieren auf die Welt um uns herum ist sehr wohltuend. Ich gehe rhythmisch bergab und genieße das schöne Wetter und die angenehme Ruhe. Hier und dort überhole ich eine Kollegin oder werde wieder eingeholt. Wir laufen langsam vor uns hin – jede sammelt ganz unterschiedliche Fundstücke und schreibt sie für sich auf. Kurz vor dem Aufstieg zurück zur Ebernburg endet unsere Schreibübung und wir steigen wieder auf.

Zwei im Grünen (Foto: Sabine Drasnin)

Zwei im Grünen (Foto: Sabine Drasnin)

Zurück im Turmzimmer gibt es eine letzte kleine Aufgabe: Aus unseren Fundstücken, die wir auf unserem schweigenden Spaziergang gesammelt haben, sollen wir Elfchen machen. Elfchen sind super! Die mag ich seit unsere Tochter sie in der Grundschule entdeckt und geliebt hat. Also lege ich los und es läuft wie am Schnürchen:

Gras

zart   hüfthoch

unbefangen   in   Kindertagen

kein   Allergen   wie   heute

Hatschi!

 

Wiese

zum   Himmel

schauen   Wolken   zählen

ohne   Zeit   und   Ort

jetzt.

Experiment gelungen, Nachahmung empfohlen

Wandern und schreiben war für mich ein Experiment. Mitgenommen habe ich die tolle Erfahrung, dass eine grüne Umgebung und ein wenig Bewegung unglaublich inspirierend sind und ganz neue Ideen auf’s Papier zaubern. Ich werde sicher wieder draußen schreiben, besonders wenn das Schreiben anstrengend wird und die Ideen ausgehen.

Noch kein Ziel in Sicht (Foto: Sabine Drasnin)

Noch kein Ziel in Sicht (Foto: Sabine Drasnin)

Sybille Mühlke und Dorothee Köhler haben diese fabelhafte Kombination schon lange entdeckt und daraus ein Angebot für alle Fans des kreativen Schreibens gemacht. Auf der Website Wandern und Schreiben finden alle Interessenten Inspirationen und Angebote, wenn ihnen auch einmal nach dieser kongenialen Kombination ist oder sie einfach etwas Neues ausprobieren wollen, das die Tinte fließen lässt ;).