von Stefanie Möller | Content
Gerade sind in Ostwestfalen die Küchenmeile, die Möbel-Meile und die MOW zu Ende gegangen. Die Veranstaltungen, die den Charakter einer weit über die Region verteilten Möbelmesse haben, sind inzwischen so bedeutsam, dass sie auch internationale Möbel-Experten anziehen. Jedes Jahr führen sie über 20.000 Besucher zu den Möbelherstellern in Ostwestfalen-Lippe und sorgen für Messeflair, Branchen-Meet-ups, Partys und Staus, wo man sie sonst nicht erwartet.
Die Möbelwelt direkt vor der Haustür
Für mich ist die Messezeit eine gute Gelegenheit, mir einen Überblick über die Möbelbranche zu verschaffen, Neues zu entdecken und alte Kontakte zu pflegen. Bei meinen Neuentdeckungen habe ich in diesem Jahr einige interessante Unternehmen kennengelernt und bin mit ihnen ins Gespräch gekommen.
Jedes Unternehmen kann Geschichten erzählen
Da ist das knallbunte oder weiße, oft glänzende und top widerstandsfähige Must-have, das in keiner Küche fehlen darf. Wer hätte gedacht, dass es ganz unperfekt als Rohling aus einer handwerklich geprägten und gleichzeitig höchst technisierten Produktion kommt und danach in Handarbeit auf Mass gebracht wird? Hier geben sich Handwerkskunst und industrielle Fertigung auf schönste Art ein Stelldichein. In der Kommunikation des Herstellers sucht man dieses Rendezvous allerdings vergebens. Da geht es um die Sache. Keine Menschen, keine Emotionen und auf den ersten Blick kein Grund, warum sich ein Endkunde für genau dieses wertvolle Produkt entscheiden sollte.
Dann war da noch die spektakulär glänzende Möbelfront, die unter Einsatz traditioneller Technik mit „Schwabbeln“ auf Hochglanz gebracht wird und ein Schmuckstück für jede Küche ist. Eine Oberfläche, die – oft kopiert und nie erreicht – bei jeder Berührung und jedem Blick überzeugt und ganz allein schon die Qualität und Kompetenz ihres Herstellers vermittelt.
Und wer hätte gedacht, dass ein High-Tech-Gerät aus Deutschland in sage und schreibe fünf Stunden von Hand aufgebaut und erst so zu einem der leistungsfähigsten Küchengeräte auf dem Markt wird?
Das sind interessante Geschichten, die erzählt werden wollen!
Menschen wollen Geschichten
Viele Unternehmen haben es schon verstanden: Die überraschenden Tatsachen, die charmanten Nebensachen und die emotionalen Höhen und Tiefen sind der Stoff aus dem die Geschichten sind. Mit Storytelling werden sie unwiderstehlich: Sie öffnen Türen, geben Einblick, überzeugen, sorgen für Sympathie und bleiben im Gedächtnis. Darum lohnt es sich, nach diesen Geschichten zu suchen.
Oft warten diese Geschichten ganz im Verborgenen, im Nebensatz. Sie verstecken sich im Selbstverständlichen und kommen bei Inhabern und Mitarbeitern routiniert über die Lippen.
Und sie verdienen es, neue Leser und Zuhörer zu finden.
Ein goldenes Buch mit überzeugendem Storytelling
Für einen meiner Kunden habe ich im letzten Jahr ein goldenes Buch mit seinen schönsten Geschichten aus der Zusammenarbeit mit seinen Kunden aufgelegt. Als Weihnachtsgeschenk für Mitarbeiter war es ein Zeichen von Stolz und großer Wertschätzung für die erfolgreiche Arbeit des Teams.
Und es gibt noch mehr Geschichten, die erzählt werden wollen. Wie wäre es zum Beispiel mit:
- besonderen Kunden-Projekten oder Referenzen,
- Fertigungstechniken, die kaum jemand kennt,
- erfolgreichen Mitarbeitern und Teams im Unternehmen,
- den schönsten Styling-Ideen auf Messen oder Foto-Shootings,
- den lustigsten Anfragen an Ihren Kundendienst?
Oder Sie inszenieren Ihr Produkt als Hauptdarsteller einer Geschichte, zum Beispiel:
- Erlebnisse eines Möbelstücks, das um die Welt reist
- Reisefieber: Der lange (oder kurze?) Weg vom Unternehmen zum (End-)Kunden
- Beste Freunde: Interessante Nebendarsteller, die zu Ihrem Produkt passen.
Geschichten-Entdeckungstour gefällig? Ich bin dabei! Machen wir gemeinsam das Beste aus Ihren Geschichten. Egal ob online oder offline: Ich suche und finde für Sie und Ihre Geschichten den richtigen Weg zu Ihren Kunden, Fans, Followern oder „einfach nur“ Lesern.
Hier erfahren Sie mehr!
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von Stefanie Möller | Content
Jedes Unternehmen kann Geschichten erzählen. Im Sommerurlaub in Dänemark überraschte mich im letzten Jahr ein traditioneller Bürstenmacher mit bestem Storytelling. Ein schönes Beispiel, das nicht nur im Einzelhandel funktioniert: Gerade Unternehmen im Mittelstand oder mit häufigem Kundenkontakt erleben viele Geschichten, die in PR und Kommunikation gut aufgehoben sind.
Das schöne Geschäft des Bürstenmachers liegt in einer Seitenstraße der Fußgängerzone in Hjorring, im Norden von Dänemark. Es ist bis an die Decke voll mit Bürsten, Besen, Körben und schönen Dingen, die in die Hand genommen werden wollen und sich wunderbar verlässlich anfühlen. Auf den ersten Blick ist kein Verkäufer zu sehen. Erst wenn ein neugieriger Kunde den Verkaufsraum betritt, kommt Bürstenmacher Anders Lund aus seiner Werkstatt.
Der Bürstenmacher erzählt nicht nur Geschichten
Mit einem freundlichen „Hello, come in … welcome to Lund Borstenbinder!“, lädt er in sein Geschäft ein. Mit einem „Was kann ich für Sie tun? Wonach suchen Sie?“, ist er im Kontakt und mit dem Kunden im Gespräch. Als erstes bringt er harte Fakten: Alle seine Bürsten und Körbe sind handgemacht und halten bei guter Pflege ein Leben lang! Anders Lund erzählt, er sei der letzte Bürstenmacher in Europa und fertigt alles in Handarbeit. Er kennt die besten Haare und Borsten für jeden Einsatz und bezieht sie aus der ganzen Welt. Darum halten seine Bürsten auch ein Leben lang. Er erklärt, wie seine Bürsten gemacht werden, warum sie besser sind als alle anderen, insbesondere besser als die aus China. Er erläutert, wie man sie benutzt, warum der Griff der Spülbürste gebogen ist und – das ist das Wichtigste – wie man sie richtig zum Trocknen aufhängt. Am besten hängt die handgemachte Bürste nämlich an einem Haken frei in der Luft, so dass die Borsten abtropfen und idealerweise im offenen Fenster trocknen können. Auf keinen Fall darf eine handgearbeitete Bürste mit Naturbosten im Liegen trocknen. Dann ist sie ruckzuck hin.
Überzeugend vom Kopf bis zur Ladentür
Dieser Mann ist von der ersten Sekunde an überzeugend. Mit warmer, eindringlicher Stimme gibt er seinen Ausfürhungen Nachdruck, mit seinem freundlichen Gesicht und der beeindruckenden Mimik wechselt er zwischen Erstaunen, Entsetzen und Freude. Er zeigt ehrliche Anteilnahme, dass der Kunde noch mit der Hand und einem Schwamm („Iiiih!“) im ekligen Spülwasser fischt und erklärt, dass das Leben mit einer Spülbürste einfacher und schöner ist. Und wenn man sie richtig behandelt – richtig trocknet – halten auch seine Spülbürsten ein Leben lang. Das ist Kauferlebnis pur in dem traditionsreichen Geschäft für Bürsten und Besen. Hätte mir vor unserem Ausflug nach Hjorring jemand erklärt, dass wir mit einer Spülbürste, einer Kleiderbürste und einer neuen Handbürste an unseren Urlaubsort zurückkehren – ich hätte verständnislos mit dem Kopf geschüttelt. Aber genau so geschah es.
Jedes Unternehmen hat tolle Geschichten
Ohne Zweifel betreibt der Bürstenmacher in Hjorring kein Zukunftsgeschäft. Als letzter seiner Art ist es wohl eher ein aussterbendes Business. Er verzichtet auf einen Internet-Shop, weil er mit seinem Ladengeschäft zufrieden ist und mit Bestellungen nur Ärger hatte. Wer weiß, ob sich das einmal ändern wird und ob sein Nachfolger in der Zukunft einmal auf Online-Vermarktung setzt. Aber: Er hat ein überzeugendes Konzept. Er und sein Handwerk sind die tragenden Säulen. Er ist ein Profi und weiß, wie es geht. Er kennt die Stärken seiner Produkte und die Schwächen aller anderen. Er verkauft mit überzeugenden Geschichten und erzählt sie so anschaulich, dass ich das Spülwasser quasi an meinen Händen spüre. Er kennt unterhaltsame Geschichten und Anekdoten für Kunden, die seine Arbeit zu schätzen wissen.
Dieser Bürstenmacher hat mich beeindruckt. Weil er aus dem Bauch heraus die Kunst des Storytelling für sein Geschäft nutzt und sie so begeistert zelebriert, dass man gar nicht anders kann, als eine Bürste zu kaufen. Das urige Ladengeschäft, die schöne Warenpräsentation, das haptische Erlebnis beim Anfassen einer tollen Bürste und seine fachkundige und humorvolle Beratung sind ein rundes Kauferlebnis, das ich jedem, der eine (oder keine) Bürste braucht, empfehlen möchte. Schauen Sie sich an, wie es der Bürstenmacher in Hjorring macht und entdecken Sie vieles, das Kommunikation erfolgreich macht: Konzept, Image, Positionierung, Storytelling, Warenpräsentation und das gute alte Verkaufsgespräch.
Wer neugierig auf den Bürstenmacher Lund in Hjorring geworden ist, kann ihn in diesem kleinen Video zumindest kurz live erleben. Wer sein Geschäft für Bürsten und Besen besuchen möchte, findet es an der Skolegade 1 A in Hjorring/Dänemark. Wetten, dass Sie seinen Laden nicht ohne eine Bürste verlassen?
Jedes Unternehmen kann Geschichten erzählen. Oft ist es nicht leicht, sie zu finden, aber es lohnt sich. Ich erarbeite Konzepte und Maßnahmen für Unternehmen, die Ihre Geschichten zu Kunden, Mitarbeitern oder in die Medien bringen wollen und so ihre Unternehmenskommunikation erfolgreicher machen. Wenn Sie mehr wissen möchten, bin ich gern für Sie da.
von Stefanie Möller | Text
Manchmal muss es schnell gehen. Wenn weniger als zwei Wochen zwischen einer Neueröffnung und der zu versendenden Einladung liegen, sollte der Text für die Einladung besser gestern als heute fertig sein. Damit die Einladung seine Gäste rechtzeitig erreichte, wollte mein Kunde sie zur Eröffnung seines neuen Standorts ausschließlich per E-Mail einladen. Auf Grafik und Text will er verzichten. Egal wie sehr ich ihm das Zusammenwirken von Bild und Text nahelegte: Nur der Text sollte per E-Mail überzeugen.
Die Kunst: Eine lange Geschichte kurz fassen
Zu diesem Zeitpunkt lag hinter dem Kunden ein endlos langer Prozess des Neubaus, Umbaus und der verpassten Termine. Der Neubau wurde nicht rechtzeitig fertig. Die Bauabnahmen erfolgten nicht zeitnah. Die Neueröffnung seines Standorts musste er mehrmals verschieben. Dazu kamen noch viele weitere Zeiträuber. Diesen unendlichen Prozess sollte der Text seiner Einladung kurz und vorzugsweise originell beschreiben und gleichzeitig Lust auf die Besichtigung der neuen Räume machen.
In einem kurzen, nachdrücklichen telefonischen Briefing vermittelte der Unternehmer die Bauphase vor der Neueröffnung so emotional und bildhaft, dass in meinem Kopf bereits die ersten Bilder enstanden. Sofort losgeschrieben erhält der Kunde drei Texte für seine E-Mail-Einladung, die unterschiedlich funktionieren.
Entschieden hat er sich für diese kleine Geschichte:
Frischgemacht: Einladung zur Neueröffnung
Wir haben den Blaumann eingemottet, den Staub rausgefegt, die Ohrstöpsel weggepackt und die guten Schuhe poliert. Jetzt brennen wir darauf, Ihnen unsere neuen Räume vorzustellen:
Am Mittwoch, …, laden wir Sie ein, unseren neuen Standort kennen zu lernen und freuen uns darauf, die Eröffnung mit Ihnen zu feiern.
Für kühle Getränke und heiße Häppchen ist gesorgt. Gute Laune ist vorhanden und ein Parkplatz in der Tiefgarage für Sie reserviert.
Kommen Sie? Wir freuen uns darauf!
Storytelling in wenigen Zeilen. Einfach, aber einladend.
Die Neueröffnung wurde ein Erfolg. Alle Gäste, die dem Kunden wichtig waren, kamen vorbei, um die neuen Räume kennenzulernen. Eine einfache Einladung überzeugt offensichtlich auch ohne Bilder, aber mit der richtigen Geschichte.
Storytelling ist eine Stärke guter PR. Erzählen Sie mir Ihre Geschichte? Dann machen wir gemeinsam mehr daraus und bringen Sie und Ihr Unternehmen zu Ihren Kunden oder ins Internet.
Wenn Sie mehr wissen möchten, erfahren Sie hier mehr über meine Leistungen oder rufen Sie mich einfach an. Ich bin gespannt.