Immer wieder mitfahren: Das Content-Karussel hat keine freien Plätze (Foto: Xavier Fargas/shutterstock.com)

Immer wieder mitfahren: Das Content-Karussel hat keine freien Plätze (Foto: Xavier Fargas/shutterstock.com)

Geben Sie Volldampf auf allen Kanälen? Oder planen Sie ein sorgfältiges Zusammenspiel bezahlter und eigener Inhalte, das einer ausgeklügelten Strategie folgt?

Wer alle Pferde im Content-Karussel besetzen will, hat alle Hände voll zu tun und verliert leicht den Überblick. Darum ist eine sorgfältige Planung für PR und Marketing angesichts der Vielfalt der Inhalte und Medien wichtiger denn je. Es kommt darauf an, welches Ziel ein Unternehmen anpeilt: Die Verbreitung von Informationen, die überzeugende Auseinandersetzung mit Kunden oder den Meinungsaustauch mit Interessenten oder potentiellen Mitarbeitern im Sinne eines echten Dialogs. Diese Beispiele zeigen, dass die Kommunikation unterschiedliche Wege gehen muss, die sich in Form, Inhalt und Tonalität unterscheiden.

In PR und Marketing entstehen täglich neue, teils sehr unterschiedliche Inhalte. Sie werden in paid, owned und earned Content unterschieden.

Paid Content: Vielseitiger als Werbung

Zu bezahlten Inhalten gehören klassisch werbliche Inhalte, wie zum Beispiel alle Veröffentlichungen und Medien der Werbung. Gleichzeitig zählen auch bezahlte Formen der Online-Kommunikation wie gesponsorte Blogposts oder Content-Kooperationen, die beispielsweise Newsletter-Einträge, Veröffentlichungen und Produktdatenbanken umfassen, zum großen Feld des paid Content.

Unter owned Content sind alle Inhalte zu verstehen, die das Unternehmen veröffentlicht und selbst verantwortet. In der Regel hat das Unternehmen für alle diese Inhalte auch die alleinige Entscheidungshoheit. Die Internetseite als zentrale Drehscheibe aller Informationen ist hier einzusortieren, aber auch Newsletter oder regelmäßige Informationsangebote. Spezielle Microsites, die beispielsweise eine Produkteinführung begleiten, oder ein Corporate Blog, Broschüren oder gedruckte Magazine gehören ebenfalls zu den eigenen Medien.

Owned Content und Social Media

Eine Sonderrolle spielen die unternehmenseigenen Präsenzen auf Social Media-Plattformen. Viele Unternehmen veröffentlichen ausschließlich eigene Inhalte auf Facebook, YouTube oder Twitter. Der interaktive Charakter der Social Media-Kanäle führt allerdings zum Dialog und am besten zur Interaktion zwischen dem Unternehmen und seinen Fans, Followern oder Zuschauern. Dies ist absolut erwünscht und eine ausgezeichnete Gelegenheit für den Austausch und die Kommunikation mit ganz unterschiedlichen Zielgruppen.

Gleichzeitig liegen Entscheidungshoheit und Kontrolle auf den Social Media-Plattformen nicht ausschließlich beim Unternehmen. Denn Unternehmen bewegen sich dort in den engen Grenzen der Plattform-Anbieter und sind von deren Strategie, Steuerung und Entscheidungen abhängig. Dies bedingt, dass strategische Veränderungen der Social Media-Plattformen die Verbreitung der Inhalte massgeblich beeinflussen, mitunter sogar beeinträchtigen und vor ganz neue Herausforderungen stellen. Hierfür ist die aktuelle Entscheidung von Facebook, den Nachrichten von Freunden im Nachrichtenstrom wieder mehr Wichtigkeit zu verleihen, ein gutes Beispiel.

So wird das Unternehmen zum Gastgeber, Moderator oder Teilnehmer der Kommunikation. Die eigenen Inhalte auf der Social Media-Plattform erhalten damit den Charakter von social Content.

Earned Content: Verdiente Reichweite

Dort, wo die gezielte PR eines Unternehmens Erfolge zeigt, führt sie zu Veröffentlichungen, wird im Internet oder in thematisch passenden Medien verlinkt oder als Experten-Wissen und Experten-Meinung in einschlägigen Zielmedien, häufig genug in Zeitungen und Zeitschriften, berücksichtigt.

So entsteht earned Content. Die Informationen und Inhalte des Unternehmens finden Berücksichtigung, wenn sie inhaltlich überzeugen, wenn ihre Relevanz hoch genug und für die Zielgruppe, die das Medium anspricht, nutzbringend ist. Als Belohnung und Gegenwert für interessante und relevante Inhalte erhält das Unternehmen Reichweite und Aufmerksamkeit für seine Informationen.

Social Content und earned Content stehen eng beieinander und sind teilweise kaum auseinander zu halten. So können erfolgreiche Kampagnen, die Inhalte über Social Media verbreiten, auch dem owned Content zugeordnet werden. Dies zeigt, wie eng verflochten die unterschiedlichen Kanäle sind, und dass immer wieder Mischformen entstehen.

Am stärksten im Zusammenspiel

In Sachen Content gilt, wie so oft in der Kommunikation, dass eine kluge und zielgerichtete Planung  erfolgreicher sein wird, als die mehr oder weniger zufällige Kommunikation über alle Kanäle. Owned, paid und earned Content – alle Formate wirken zusammen: Auf den Kunden, den Mitarbeiter oder einen Bewerber. Und das insbesondere dann, wenn die Informationen von verschiedenen Absendern kommen und wiederholt beim Empfänger ankommen.

Gerade das macht die Wirkung von planvoll abgestimmtem Content aus. Eigener Content wird durch Veröffentlichungen, Bewertungen oder Experten-Meinungen, auf die ein Unternehmen keinen direkten Einfluss hat, verstärkt. Paid Content eignet sich dazu, Aktionen oder Produkte schnell und gezielt bekannt zu machen, während Publikationen in Fachmagazinen den Boden für das Interesse potentieller Kunden bereits zuvor bereitet haben. So trifft eine Anzeige bereits auf eine positive Einstellung des Interessenten und führt zu einem Anruf, einem Besuch oder einem Testkauf, aus dem mehr werden kann.

Es lohnt sich also, über die eigenen Inhalte nachzudenken. Es ist wichtig, Ziele und Zielgruppen zu definieren und den Content, den ein Unternehmen entwickelt, in den es viel Zeit, Arbeit und Geld investiert, daran auszurichten. Und angesichts der Vielfalt unterschiedlicher Inhalte, die auf uns alle wirken, sollte die Positionierung eines Unternehmens und seine Botschaft in jeder Broschüre, auf der Website, in jedem Facebook-Posting und in jeder E-Mail sichtbar und spürbar sein.

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie über Ihre Kommunikation nachdenken:
  1. Mit owned Content schaffen Sie die Basis Ihrer Kommunikation. Nutzen Sie hier alle Möglichkeiten und Chancen, Ihre Positionierung und Botschaft optimal unterzubringen. Überprüfen Sie, ob die  Kommunikation Ihrer Website, aller Broschüren und Veröffentlichungen zu Ihren Zielen passt und stellen Sie sicher, dass Ihre Positionierung sichtbar wird.
  2. Setzen Sie auf paid Content, wenn Sie Ihre Zielgruppe kurzfristig erreichen wollen. Das kostet Geld, wirkt aber schnell und häufig sehr zielgenau
  3. Versuchen Sie, Ihre Inhalte mit den Augen ihrer Zielgruppe zu sehen und bieten sie ihr interessante, am besten einzigartige, gern auch ungewöhnliche Inhalte.
  4. Machen Sie sich mit Social Media vertraut und denken Sie daran, auch hier Ihre Ziele und Zielgruppen zu berücksichtigen.
  5. Überwachen Sie Ihre Kommunikation und überprüfen Sie regelmäßig, ob Sie Ihre Ziele erreichen.
  6. Probieren Sie mal etwas Neues aus!

Im Kopf der Kunden und Interessenten spielen paid Content, owned Content und earned Content zusammen. Idealerweise arbeiten alle Maßnahmen im Sinne der gleichen Ziele, unterstützen dieselben Kampagnen und zahlen auf die Wahrnehmung und Wiedererkennung des Unternehmens ein.

Wenn Sie Ihre Inhalte auf den Prüfstand stellen möchten, unterstütze ich Sie gern dabei und schaue für Sie durch die Brille Ihrer Zielgruppe. Ich analysiere, konzipiere, entwickle und schreibe Ihre Inhalte für Webites, Broschüren, Publikationen und für Ihre Presse- und Medienarbeit. Oder ich unterstütze Ihre Mitarbeiter in der Unternehmenskommunikation, projektbezogen oder mit gezielten Workshops. 

Erfahren Sie hier mehr über meine Leistungen oder rufen Sie mich einfach an. Ich bin gespannt auf Ihre Fragen.